Page 102 - Heiligenhauser Magazin 3-2021
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Klümpchen
Vor einiger Zeit fragte mich meine Freundin, gebürtig
aus Remscheid, ob ich auch ein„Klümpchen“ kenne. Selbstverständlich, antwortete ich, als Wuppertalerin haben wir in der Jugend nur diesen Ausdruck gebraucht, für ein kleines Bonbon.
Klümpchen kommt heute leider in der deutschen Sprache rela- tiv selten vor. Aber im Städte- verbund Solingen, Remscheid und Wuppertal ist der Aus- druck noch gebräuchlich und gilt auch im Bergischen Land als Koseform für ein Bonbon.
Klümpchen gab es am Büd-
chen. Das damals gesparte
Taschengeld, oftmals durch
kleine Handreichungen und
Erledigungen eingesammelt,
wurde dann in Klümpchen umgesetzt. Lakritze und klebrige Bonbons wurden in eine Papiertüte gepackt und dieser süße Schatz, voller stolz nach Hause getragen. Diese Freude der Zusammenstellung von losen Bonbons gönne ich mir auch öfters noch heute. Und meine Schweizer Freun- din fand diesen Ausdruck so ulkig, dass sie, mit schweizerischem Zungenschlag, immer gerne nach einem „Klümpchen“ fragt.
Das Plakat „Ruhrpott Wörter“ zeigt viele Worte, die dann auch in das Bergische ausgewandert sind, wie Knifte, Kabüffken, Pimpernellen, bedröppelt und viele mehr, die sich aber regional, in der Umgangs- sprache gehalten haben und nach wie vor zum Sprachgebrauch zählen.
Mir vermitteln diese mundartlichen Worte ein starkes Heimatgefühl.
Dagmar Haarhaus
Frieda die letzte ...




















































































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