Page 46 - Veranstaltungskalender 1-2019
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Ostern – vom Sinn eines Festes
während der Blütezeit der Natur.
Ostern ist das höchste Fest der Chris- tenheit. Historisch gesehen ist es
aus der christlichen Umdeutung des jüdischen Passahfestes entstanden. Seit dem vierten Jahrhundert wird der erste Sonntag nach dem ersten Vollmond nach Frühlingsbeginn zum Auferstehungsfest bestimmt. Ostern wird historisch eindeutig als solches charakterisiert.
Aus der Tradition ihrer Kirchen heraus feiern die beiden Konfessionen unter- schiedlich. Bei den Protestanten ist
das Wort, die Auslegung der Botschaft Jesu zentraler Inhalt. Bei den Katholiken spielen Eucharistie, Liturgie, Zeichen und Symbole eine dominierende Rolle. Während in den evangelischen Kirchen Karfreitag oft das Feierabendmahl ange-
boten wird, symbolisch an Tischen an das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern erinnernd, gehen die Katholiken den Leidensstationen Jesu vor den Kreuzwegen in ihren Gotteshäusern nach. Und das – wie die Geschichte heute weiss – seit 1500 Jahren.
Seinen Ursprung hat der Kreuzweg im religiösen Leben der Christen in Je- rusalem. Sie machten sich schon im Altertum immer wieder auf den Weg, um betend und singend die Orte des Leidens und des Sterbens ihres Herrn nachzugehen. Historisch erwiesen ist, dass schon im 5. Jahrhundert die ersten Pilger in der Karwoche diese Via Doloro- sa, den Schmerzensweg Jesu, oft barfü- ßig und im Büßergewand mit dem Kreuz auf dem Rücken, nachgingen. Denn der
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