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110 Jahre Stadtbücherei Heiligenhaus – 1908-2018
110 Jahre schon betreibt die Stadt- bücherei als ältestes Kulturinstitut
der Kommune Leseförderung. Von
der kleinen Volksbücherei mit einem Grundstock von 238 Büchern bis zum heutigen modernen und informativen Medienzentrum war es ein weiter, aber geschichtsträchtiger und erfolgreicher Weg. Am 1. Oktober 1908 wurde das Institut vom „Bergischen Verein für Gemeinwohl“ gegründet. Diese Vereini- gung, die Anfang des 20. Jahrhunderts 24 Ortsvereine mit 6.000 Mitgliedern im Bergischen Raum hatte, war in ihren karitativen und sozialen Leistungen beispiellos in der Region. Im Kreis Mettmann gehen die heutigen Stadtbü- chereien Ratingen, Wülfrath, Mettmann und Heiligenhaus auf die Gründung des Vereins zurück.
In der Entwicklung der Stadtbücherei spiegeln sich die politischen, wirt- schaftlichen, sozialen und technischen Veränderungen eines ganzen Jahr- hunderts: eines Jahrhunderts, das in seiner Geschichte mit zwei verlorenen Weltkriegen, dem Wirtschaftswunder, einem geteilten Deutschland und der Wiedervereinigung nicht dramatischer hätte sein können. All dies zeichnet sich im Werden und Wachsen der Bücherei aber auch im Wandel seines Literatur- bestandes ab, denn „Bücher sind das Gedächtnis der Menschheit“. Mit der Büchereigründung folgte die Gemeinde, die ja erst seit zehn Jahren selbststän- dig war, dem allgemeinen Trend von sozialen und liberalen Bildungsvereinen. Schnell erhöhte sich der Bestand und wurde eifrig genutzt. Mit dem Bau des neuen Rathauses erhielt sie 1923 ein
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