Page 11 - Heiligenhauser Magazin 1-2023
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 reichischen Schloss Hartheim. Luise und ihre beiden Geschwister konnten als Kinder mithilfe der katholischen Kirche in ein Waisenhaus nach Holland flüchten und überleben. Watty bat mich innerhalb meiner journalistischen Tätigkeit, das Schicksal der Familie in den örtlichen Medien zu publizieren. Wir konnten Luise damit viele Wege in die Öffentlichkeit bereiten und sie erzählte immer wieder vor unterschiedlichen Gremien ihr Schicksal, traf viele Freunde ihrer Eltern. Später veröffentlicht sie zwei Bücher „Mord im Schloss Hartheim“ und „Der Mann mit dem Hut“, die im Stadtarchiv ausgeliehen werden können.
Die jahrelang wiederholten Begegnungen mit Lui- se gaben mir viele Denkanstöße und 2008 konnte ich meine Forschungsarbeit über die Heiligen- hauser Juden im Publikationsorgan des örtlichen Geschichtsvereins „Cis Hilinciweg 11“ veröffent- lichen, immer im gesellschaftlichen Kontext der niederbergischen Juden. Die während des Dritten Reiches in Heiligenhaus lebenden 24 Frauen und Männer mosaischen Glaubens wurden alle Opfer des Holocausts. Ihr Schicksal veröffentlichte ich später auch im Jahrbuch des Kreises Mettmann, Journal 25,zu entleihen in den Archiven der Städte. Somit war endlich 6 Jahrzehnte nach Ende des Zweiten Weltkrieges das Wann, Wie und Wo des grausamen Lebens und Sterbens der Heiligenhauser Juden in enger Zusammenarbeit mit den Archiven in Annalen abrufbar.
Da Judenhass und Rechtsextremismus wieder vermehrt „aufflammen“ bereitet Stadtmarketing Kultur – auch in Zusammenarbeit mit der Evan- gelischen Kirchengemeinde - innerhalb des 90. Gedenkjahres der Machtergreifung der National- sozialisten und zur mahnenden Erinnerung zum Nie wieder – für den Herbst Veranstaltungen
in Wort und Film vor, nähere Angaben werden
im nächsten Magazin veröffentlicht. In diesem Sinne „Nie wieder“ heißt die Parole für heute, morgen und übermorgen zum Schutze der De- mokratie und Erhalt des kostbaren menschlichen Lebens.
Arthur Jacobs
  Helene, Klaus und Luise Jacobs
in Heiligenhaus vor ihrer Emigration nach Holland 1939
  iede
Ruth Ortlinghaus
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