Page 28 - Heiligenhauser Magazin 1-2023
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Frühling!
  Mauerbienen
 Der Frühling zeigt sich so langsam und neben der Freude am ersten sprießendem Grün, beginnt damit auch die Zeit des Aufräumens im Garten.
Kaum wärmen uns die ersten Sonnenstrahlen, möchte man die alten Pflanzenstängelzurück- schneiden, den Laubhaufen oder Kom- posthaufen umsetzen oder wenden. Doch Vorsicht! Unter den angesammelten Laub- und Asthaufen liegen unsere Wildtiere und Insekten noch im Winterschlaf. Weckt man sie zu früh auf, dann sterben sie meistens.
Sticht man mit der Mistgabel hinein, riskiert man sogar unter Umständen, schlafende Igel, Ringelnattern, Blindschleichen oder Kröten schwer zu verletzen. Insekten, angefangen vom Ei bis zur Larve, die den Winter in Hohl- räumen, an Halmen, unter Laub oder an Ästen verbringen, können nicht mehr schlüpfen. Sie stehen somit in diesem Jahr der Natur nicht
mehr zur Verfügung, wenn sie jetzt geschred- dert oder kompostiert werden.
Wirklich sinnvoll wäre es, diese Zeit für andere Arbeiten zu nutzen, wie z.B. dem Ansäen und Vorziehen von einheimischen Wildblumen und Kräutern, die unseren Insekten Nahrung bieten. Dabei sollte man auf „insektenfreundliche“ Samenmischun- gen aus Discounter und Baumarkt verzich- ten. Angeboten werden sie unter „Bienen- freundlich“ oder „Schmetterlingsparadies“ und viele greifen in bester Absicht zu, um damit einen Beitrag gegen das Insektens- terben zu leisten.
Doch auch wenn sie hübsch blühen: Für die meisten Insekten sind diese knallbunten Mischungen zwar nicht schädlich, aber leider suboptimal. Und zwar aus folgenden
Gründen: Oft bestehen diese Samenmi- schungen aus sehr bunten, teils exotischen
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