Page 39 - Veranstaltungskalender der Stadtmarketing 1-2020
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Wichtig ist, dass der Rucksack fast ausschließ- lich mit Wasser aschen gefüllt ist, Sandaletten und Socken als Ersatz mitgenommen wer-
den, ebenso ein leichter Regenumhang sowie Blasenp aster und eventuelle Medikamente.
Ein leichtes Essen bei der mittäglichen Rast, bestehend aus einer kleinen Käseplatte und Brot, gab wieder frische Kraft für den Rest der zu be- wältigen Etappe. Da wir in den Herbergen nicht übernachten wollten, hatten wir je ein Zimmer
in Berghütten oder kleinen Hotels vorgebucht, wo wir dann auch unseren Koffer vorfanden,
bei der nachmittäglichen Ankunft. Mir war es wichtig, einmal zu überprüfen, ob ich die Stand- festigkeit aufbringe, abends mit dem Gedanken einzuschlafen, morgen werden es wieder 27 km sein, die ich zurückzulegen habe. Aber ich war ja nicht alleine. Die Ruhe, die außergewöhnliche Natur und die Freundin, die mitwandert, stärkten mich. Denn niemand entgeht dem Schmerz. Denn es ist fast unmöglich, Tage zu wandern, ohne dass sich der Körper meldet. Aber gegen- seitiges Verständnis und aufmunternde Worte waren dann Labsal für die Seele und minderten die Schmerzen.
Ein erster Höhepunkt war die Ankunft in Santiago de Compostela. Kaum kann man begreifen, dass man das Ziel erreicht hat. Man fällt sich in die Arme, tanzt im Kreis und unbeschreibliche Sze- nen der Freude spielen sich auf dem Platz vor der Kathedrale ab. Unsere Gesichter waren gezeich- net von mancher Strapaze, die Glieder gebräunt und die Wanderschuhe wurden als erstes gegen unsere Sandaletten ausgetauscht. Unendliche Dankbarkeit kommt auf, dass wir, ohne große Schmerzen oder Verletzungen diese Strecke bewältigt haben.
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