Page 63 - Heiligenhauser Magazin 2-2021
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 Anders als die Ministerriege stehen die Staatssekretäre aber deutlich weniger im Rampenlicht. Das sei ein großer Unter- schied auch zur Arbeit eines Bürgermeis- ters, betont Heinisch. „Den Bürgermeister kennt fast jeder, und er wird natürlich auch immer einmal auf der Straße angesprochen, wenn es irgendein offenes Thema gibt. Das ist bei den Staatssekretären völlig anders.“
Heinischs Ministerium hat einen denkbar weiten Aufgabenbereich. Unter den Stich- worten „Kommunales“ und „Bau“ verbirgt sich quasi alles, was für die Entwicklung von Stadt und Land erforderlich ist. Das Mi- nisterium führt nicht nur die Aufsicht über die Kommunen und die Kommunalfinanzen, sondern begleitet und fördert mit großen Programmen den Städtebau, die Entwick- lung von Bauland, die Dorferneuerung, den Denkmalschutz, den sozialen Wohnungsbau und den Wohnungsmarkt im Allgemeinen, ist zuständig für das Baurecht und diverse „Sonderliegenschaften“ des Landes wie die Brühler Schlösser. Auch die Stiftung Zoll- verein gehört zum Ministerium, so dass Hei- nisch regelmäßig dort als stellvertretender Vorsitzender des Stiftungsrates zu Gast ist.
„Diese Themenfelder sind genau diejenigen, die auch für Heiligenhaus immer so wichtig waren. Den Stadtumbau, unsere neue Innen- stadt, die Revitalisierung der Kiekert-Brache, der Bau der Westfalenstraße, der Panorama- Radweg – all das hätten wir ohne Fördergel- der niemals schaffen können.“
Dementsprechend viel kommt Heinisch – wenn keine Pandemie herrscht – im Land herum, denn viele Städte und Gemeinden oder Projekte wollen natürlich besucht sein. „Natürlich kann es manchmal auch schlauchen, wenn man jeden Tag in einem anderen Teil von Nordrhein-Westfalen unterwegs ist. Aber genau diese Vielfalt ist ja das spannende an dem Aufgabenbereich. Man lernt viele Menschen und Städte ken-
nen und sieht, wie großes Kreativpotential überall vorhanden ist.“
Manche Dinge, berichtet Heinisch, sind aber auch überall gleich oder Ähnlich, so zum Beispiel der Rückzug des Einzelhandels
mit Leerstandsproblemen oder schwierige Immobilien aus den 1960er oder 1970er Jahren, die das Stadtbild beeinträchtigen. „All das kannten und kennen wir ja auch in Heiligenhaus. Ich darf aber betonen, dass gerade auch der Vergleich deutlich macht, wie gut wir dabei vorangekommen sind. Das Forum Hitzbleck hat einen zeitgemäßen, konkurrenzfähigen Supermarkt und auch einen Discounter zurück in die Innenstadt gebracht. Welche Stadt unserer Größen- ordnung kann das schon für sich verbu- chen?“ Bei der Bewältigung der dadurch entstandenen Leerstände in der Innenstadt hilft derzeit auch ein Förderprogramm des Landes. Rund 200.000 Euro fließen über das „Sofortprogramm Innenstadt“, mit dem Corona-verstärkte Einzelhandelsprobleme angepackt werden, aus Düsseldorf nach Heiligenhaus. Gleiches gilt für das Sportfeld an der Talburgstraße, wo die Landesregie- rung jetzt mit 1,44 Millionen Euro Umbau- pläne unterstützt. Gefördert werden wegen der Corona-Pandemie ausnahmsweise sogar die vollen 100% der Kosten.
Für Heinisch liegt ein zentrales Element aller Förderprogramme darin, dass sie eine Initialzündung setzen. Darauf folgen, wenn alles richtig läuft, private Investitionen, indem Häuser renoviert, neue gebaut oder zukunftsfähig aufgestellt werden. „Der Erfolg dabei ist umso größer, wenn man die Betroffenen in die Planungsprozesse einbin- det, so wie wir es hier in Heiligenhaus auch immer mit unseren Planungswerkstätten gemacht haben. Ein wichtiger Mittler war dabei stets das Stadtmarketing mit seinen Arbeitskreisen“, erinnert sich Heinisch.
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