Page 11 - Heiligenhauser Magazin 3-2021
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    Verbeugung vor den Opfern soll so das Gedenken an die Vertreibung und Ermordung der Juden, Sinti und Roma, politisch Verfolgten, Homosexuellen und der Euthanasieopfer lebendig bleiben“, erläutert
der Initiator. „Die innerhalb der Städte verlegten kleinen Messingplatten sind als Kunst im öffent- lichen Raum besser geeignet als Mahnmale oder Gedenktage die Erinnerung an eine unsägliche Vergangenheit in einer breiten Bevölkerung wach zu halten“, fand auch der Rat der Stadt Heiligenhaus und beschloss nach und nach für alle 24 ermorde- ten Heiligenhauser Mitbürger einen Stolperstein zu installieren. Acht dieser kleinen Kunstwerke wurden bereits verankert. Hiermit erhielten folgende ehemaligen Heiligenhauser mosaischen Glaubens ein ehrendes Gedenken: Arthur Jacobs, dessen Familie bereits Anfang des 19. Jahrhunderts als erste Juden in der örtlichen Gemeinde siedelte
und dessen drei Geschwister ebenfalls Opfer des Holocaust wurden. Nach Verhaftung im März 1938 aus der Albert-Kiekert-Strasse 15 und nach einer Odyssee durch mehrere Konzentrationslager erlitt der Kaufmann am 27.1.1942 in Schloss Hartheim bei Linz /Österreich den Tod in der Gaskammer. Seine Schwester Adele Jacobs, wohnhaft in der Hauptstrasse 165, der heutigen City-Passage, wurde am 16.5.1939 Opfer der Euthanasie in der Heilanstalt Grafenberg. SA-Horden zerstörten in der Kristallnacht das Klempnergeschäft von Rosa und Karl Aron in der Hauptstrasse 252. Das Ehepaar wurde am 23.11.1938 tot aneinander gebunden in Kettwig aus der Ruhr geborgen. Sigmund Oss, seine Frau Hildegard geborene Hertz und Sohn Günther lebten zuletzt in Heiligenhaus im Hause Hefelmann (heutiger Park) erlitten im Konzentrationslager Isbitza, Distrikt Lublin, am 22. April 1942 einen
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